Lima – eine Zukunft ohne Wasser?

Die peruanische Metropole Lima mit ihren 9 Millionen Einwohnern ist nach Kairo die zweitgrößte Wüstenstadt der Welt. Befindet man sich in den lebendigen Stadtteilen von Miraflores, San Isidro oder Barranco würde man im Traum nicht daran denken, dass Lima ernsthafte Probleme hat seine Bevölkerung mit ausreichend Trinkwasser zu versorgen. Augenblicklich kann der Hauptversorger SEDAPAL die Versorgung noch aufrecht erhalten doch bereits jetzt kommt es schon zu erheblichen Einschränkungen. Einige Stadtteile verfügen nur 6 Stunden am Tag über fließendes Wasser. Wächst die Metropole weiterhin so rasant wird dieser Faktor die Stadt Lima und SEDAPAL vor gewaltige Herausforderungen stellen.

Vor allem die sog. pueblos nuevos, in denen die ärmere Bevölkerung der Hauptstadt lebt, spüren die Auswirkungen des Wassermangels am deutlichsten. Mehr als eine Millionen Menschen in Lima sind nicht an die öffentliche Trinkwasserversorgung angeschlossen und sind auf Wasserlieferungen von Tanklastwägen angewiesen. Das Wasser aus den Tankwägen kostet etwa 6-8 Mal soviel wie das Wasser aus der Leitung. Ein Umstand der die soziale Ungerechtigkeit bei der Wasserumverteilung verdeutlicht. Außerdem ist die Wasserqualität der Privatversorger oftmals fragwürdig.

Neue Stadtsiedlungen
Pueblos Nuevos die sich überall in Lima die Berghänge hinaufschlängeln

Ein weiteres Problem ist die schlechte Versorgungsinfrastruktur in Lima. Aufgrund der maroden Leitungen gehen etwa 40-50% des Wassers auf den Weg zum Verbraucher verloren. Ein noch schwerwiegenderes Problem ist die Klärung von Brauchwasser. Lima verfügt nur über 5 Kläranlagen die z.T nur mangelhaft funktionieren. In Zahlen bedeutet dies, dass nur etwa 5-8% des Abwassers geklärt werden. Der Rest wird in den Ozean eingeleitet. Noch viel bedenklicher ist, dass die etwa 120 Parks in Lima und andere Grünflächen mit Trinkwasser bewässert werden.

Park Grünfläche Lima
Grünflächen wie diese wären ohne ständige Bewässerung in Lima nicht möglich

Um in Zukunft eine nachhaltige Wasserversorgung sicherstellen zu können wird es nötig sein das Wassermanagement der Stadt zu verbessern, den Verbrauch einzuschränken und vor allem das Wasserbewusstsein der Verbraucher zu schärfen.

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