Meeresforscher Hans Hass ist tot

Nachruf auf den Meeresforscher und Tauchpionier Hans Hass

Er trug den Reiz der Meerestiefe mit seinen Filmen in die deutschen Wohnzimmer. Seine große Leidenschaft waren Haie…

Lebensgeschichte von Hans Haas

Hans Hass, noch in den 1950er Jahren Haß geschrieben, war der Sohn des Rechtsanwalts Dr. Hans Haß und der Fabrikantentochter Meta Brausewetter. Er besuchte das Theresianum in Wien und schloss 1937 dann die Schule ab. Bestimmend  für sein Interesse an der Meeresbiologie war seine (Abitur?) Maturareise 1937 an die französische Riviera mit Unterwasserjagden und Unterwasserfotografie.

1939 organisierte der junge Hans Hass eine Reise nach Curaçao und Bonaire (Niederländische Antillen) mit seinen Freunden Alfred von Wurzian und Jörg Böhler. An diesem Ort drehte er seinen ersten Film, bei dem er erstmals die sogenannte freischwimmende Filmmethode verwandte. (Da inzwischen der Zweite Weltkrieg begonnen hatte, kehrten die drei Freunde über die Vereinigten Staaten, Japan, China und die Sowjetunion – 1939/1940 noch nicht in den Krieg involviert – ins Deutsche Reich zurück.)

Nach dieser Expedition in die Karibik und ersten Fachartikeln stieg Hass 1940 vom Studium der Rechtswissenschaften auf Zoologie um. Eine weitere Expedition führte ihn 1942 in die Ägäis zur Pilion-Halbinsel, zu den Nördlichen Sporaden und nach der Vulkaninsel Santorin. Mit dabei war zum erstenmal auch Alfons Hochhauser, der als Ortskundiger, Dolmetscher und Fischerei-Experte unentbehrlich war.

Wegen einer Gefäßkrankheit der Füße (Raynaud-Syndrom) wurde Hans Hass nicht zur Wehrmacht eingezogen. Beim Marschieren reduzierte sich die Durchblutung seiner Füße in gefährlicher Weise. Im Februar 1944 promovierte er an der Berliner Friedrich-Wilhelms-Universität im Fach Zoologie mit einer Dissertation über die zu den Moostierchen gehörenden Neptunschleier (Reteporidae beziehungsweise Phidoloporidae). Bis zum Kriegsende widmete er sich vorwiegend der Fertigerstellung seines letzten Expeditionsfilms.

Eines seiner grössten Hauptanliegen war es, den Menschen die Angst vor Haien zu nehmen, denn sie verwehrte den ungezwungenen Zugang zur Unterwasserwelt.

Nach dem Zweiten Weltkrieg ging sein Forschungsschiff durch Beschlagnahmung verloren; er wandte sich der Anthropologie und Evolutionsbiologie zu. 1947 wurde sein Film „Menschen unter Haien“, in Zürich uraufgeführt. Es folgten Verträge mit Herzog-Film sowie Sascha-Film (in Wien) und – nach zwei Expeditionen zum Roten Meer – zwei „Xarifa“-Expeditionen. Ein Film darüber – „Unternehmen Xarifa“ – erschien 1954. Das neue Forschungsschiff „Xarifa“ musste sich teilweise durch Foto-Safaris (im Roten Meer) und mit Hilfe der BBC finanzieren. Als Kapitän des Schiffes fungierte Johann Diebitsch, der 1957 als Kommandant der „Pamir“ ums Leben kam. Die „Xarifa“ selbst wurde 1960 von Hass wieder verkauft.

Nach Expeditionen in Ostafrika und Südasien entstanden 1959 erste Fernsehserien, 1961 erstmals auch über Landlebewesen. Es folgte Verhaltensforschung und 1963 bis 1966 die Energontheorie – die Basis seiner folgenden Arbeiten: Kombiniert mit Managementstrategie publizierte Hass 1969 über Gemeinsamkeiten zur Evolution. In den Siebzigern behandelte er Umwelt- und Wirtschaftsthemen und erhielt 1977 den Berufstitel „Professor“ – der aber nicht mit einer akademischen Beförderung oder einem Lehrstuhl an der Universität verbunden war.

1983 begannen langjährige Studien und zahlreiche Seminare über Raubtierinstinkte im Beruf. Dabei vereinte Hass Meeresbiologie, Verhaltensforschung und Managementtheorien. 1989 wandte er sich wieder Umweltthemen zu.

Wolfgang Klausewitz und Irenäus Eibl-Eibesfeldt benannten 1959 die von ihm bei den Malediven entdeckten Röhrenaale nach ihm und seinem Schiff Xarifa mit Xarifania hassi (die Art wurde mittlerweile in Heteroconger hassi umbenannt).

Hass tauchte im Januar 2005 vor den Malediven, um die Folgen der Tsunamikatastrophe unter Wasser zu untersuchen. Im Januar 2007 nahm er an einer Kreuzfahrt vor Port Sudan teil und unternahm dort ebenfalls einige Tauchgänge.

Hier einige Publikationen von Hans Haas:

1972: Vorstoß in die Tiefe. Ein Magazin über Abenteuer bei der Erforschung der Meere.
1973: Welt unter Wasser. Der abenteuerliche Vorstoß des Menschens ins Meer.
1976: Eroberung der Tiefe. Das Meer – seine Geheimnisse, seine Gefahren, seine Erforschung.
1976: Der Hans – Hass – Tauchführer. Das Mittelmeer. Ein Ratgeber für Sporttaucher und Schnorchler.
1977: Der Hai. Legende eines Mörders.
1978: Zusammen mit Horst Lange-Prollius: Die Schöpfung geht weiter. Station Mensch im Strom des Lebens.
1979: Wie der Fisch zum Menschen wurde. Die faszinierende Entwicklungsgeschichte unseres Körpers.
1980: Im Roten Meer. Wiederkehr nach 30 Jahren.
1985: Stadt und Lebensqualität.
1986: Abenteuer unter Wasser. Meine Erlebnisse und Forschunge im Meer.
1987: Der Ball und die Rose.
1988: Der Hai im Management. Instinkte erkennen und kontrollieren.
1991: Vorstoß in unbekannte Meere.

Im April 2006 gab Hass seinen Wohnsitz in Liechtenstein auf und lebte seitdem wieder in Wien. Dort verstarb er am 16. Juni 2013 und wurde am 22. Juni 2013 auf dem Hietzinger Friedhof beerdigt. Seinen Nachlass hatte Hans Hass dem Naturhistorischen Museum Wien vermacht.

2015 ist Lotte Hass verstorben. Hier ein Bericht zu Ihrem Leben mit Hans Hass:
https://diepresse.com/home/zeitgeschichte/4642110/Maedchen-auf-dem-Meeresgrund_Lotte-Hass-ist-tot

“Energontheorie” von Hans Haas

Zwischen 1959 und 1970 entwickelte Hass die „Energontheorie“. Hass stellt darin eine neue Sichtweise der Welt und der Stellung des Menschen in ihr dar, die aufgrund von physikalischen Gegebenheiten allgemeine Gesetzmäßigkeiten für alle Entwicklungsformen aufzeigt und sie von der Biologie ausgehend mit einbezieht. Das Energonkonzept wird von Hass als sein „Glasperlenspiel“ bezeichnet, in dem er versucht, das Begriffssystem verschiedener Wissenschaften zusammenzuführen und durch eine einheitliche Struktur und ein einheitliches Begriffssystem darzustellen. Die Theorie wurde von der akademischen Wissenschaft nicht rezipiert und gilt als pseudowissenschaftlich, da sie vorwiegend mit Analogien arbeite. Nur sehr wenige Autoren beschäftigten sich inhaltlich mit der Energontheorie.

Das Konzept der „Hyperzeller”

Diese Definition des Menschen als Funktionsträger leitet Hass aus der Energontheorie ab. Er definiert die aus Zellen bestehenden Organe des Menschen als Funktionsträger und rechnet die Produkte der Technik als zusätzliche Organe, die nach Bedarf ausgetauscht werden können, dem Individuum hinzu. Hass bezeichnet den Menschen, der Werkzeuge verwendet, daher als „Hyperzeller“, charakterisiert den modernen Menschen als wandelbares, flexibles Wesen und nennt ihn „Homo Proteus“ (nach dem griechischen Gott Proteus).

Der Text wurde unter folgender Lizenz aus Wikipedia übernommen von unserem
Reiseveranstalter Team in Peru.

Lizenz.http://de.wikipedia.org/wiki/Wikipedia:Lizenzbestimmungen_Creative_Commons_Attribution-ShareAlike_3.0_Unported/DEED  Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Hans_Hass

 

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Galapagos Inseln
Bildercolage von den Galapagos Inseln. Mitten im Pazifischen Ozean. Wer möchte kann dort auch tauchen.

 

Weiter unten:
Blick über das Meer vor Lima, u.a. auf die Steilküste von Miraflores.

Lima_Miraflores_Mariott

 

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