Norbert Blüm ist im Alter von 84 Jahren verstorben.
Norbert Blüm war u.a. langjähriger Minister in der Aera Kohl bis er sich mit Ihm überwarf. Mehr Info auf:
www.stuttgarter-zeitung.de/inhalt.norbert-bluem-gestorben
und auf Wikipedia:
https://de.wikipedia.org/wiki/Norbert_Blüm

Ausbildung und Beruf von Norbert Blüm.
Nach dem Abschluss der Volksschule 1949 absolvierte Blüm bis 1952 eine Ausbildung zum Werkzeugmacher bei der Adam Opel AG in Rüsselsheim und war in diesem Beruf bis 1957 tätig. In diesen Jahren war er im Werk auch als Jugendvertreter aktiv. Norbert Blüm war seit 1950 Mitglied der Gewerkschaft IG Metall.
In seiner Jugend war Blüm Messdiener und Sankt-Georgs-Pfadfinder.
Von 1957 an besuchte er über den zweiten Bildungsweg das Abendgymnasium des Ketteler-Kollegs Mainz und bestand 1961 das Abitur.
In dieser Zeit war er 1. Stammesvorsitzender der Deutschen Pfadfinderschaft Sankt Georg in Rüsselsheim. Anschließend studierte er bis 1967 an der Universität Bonn die Fächer Philosophie, Germanistik, Geschichte und Theologie, letzteres unter anderem bei Joseph Ratzinger. Dabei wurde er sowohl von der Stiftung Mitbestimmung (Vorläuferin der Hans-Böckler-Stiftung) als auch der Volkswagenstiftung gefördert. 1967 wurde er zum Dr. phil. mit einer Arbeit über die: Willenslehre und Soziallehre von Ferdinand Tönnies. Ein Beitrag zum Verständnis v. ‚Gemeinschaft und Gesellschaft‘ promoviert.[1] Von 1966 bis 1968 war er Redakteur bei der Monatszeitschrift der Christlich-Demokratischen Arbeitnehmerschaft (CDA) Soziale Ordnung.
Mitgliedschaft und Ämter in der CDU
Bundesparteitag in Mainz, 1986
Seit 1950 war Blüm Mitglied der CDU. Hier engagierte er sich vor allem in den Sozialausschüssen der CDA, deren Hauptgeschäftsführer er von 1968 bis 1975 und deren Bundesvorsitzender er von 1977 bis 1987 war. Von 1969 bis 2000 saß er im CDU-Bundesvorstand.
Von 1987 bis 1999 war Blüm Landesvorsitzender der CDU Nordrhein-Westfalen. Als solcher war er 1990 als CDU-Spitzenkandidat Herausforderer des nordrhein-westfälischen Ministerpräsidenten Johannes Rau, konnte sich gegen diesen jedoch nicht durchsetzen.
Von 1981 bis 1990 und erneut von 1992 bis 2000 war Blüm zusätzlich stellvertretender Bundesvorsitzender der Partei.
Abgeordneter
Von 1972 bis 1981 sowie von 1983 bis 2002 war Blüm Mitglied des Deutschen Bundestages. Hier war er von 1980 bis 1981 stellvertretender Vorsitzender der CDU/CSU-Bundestagsfraktion. Von 1981 bis 1982 war er Mitglied des Abgeordnetenhauses von Berlin.
Blüm war zuletzt (14. Wahlperiode 1998) über die Landesliste Nordrhein-Westfalen in den Bundestag eingezogen.
Öffentliche Ämter von Norbert Blüm:
Von 1981 bis 1982 war er Senator für Bundesangelegenheiten und Bevollmächtigter des Landes Berlin beim Bund im Senat des Regierenden Bürgermeisters Richard von Weizsäcker. Am 4. Oktober 1982 wurde er vom neu gewählten Bundeskanzler Helmut Kohl als Bundesminister für Arbeit und Sozialordnung in die Bundesregierung (Kabinett Kohl I) berufen. Er behielt dieses Amt bis zum Ende des Kabinetts Kohl V am 26. Oktober 1998 nach der Bundestagswahl 1998. Er ist damit der einzige Bundesminister, der während der gesamten Kanzlerschaft von Helmut Kohl dem Kabinett angehörte. In seiner Tätigkeit bezog sich Blüm vor allem auf die Christliche Soziallehre. Diese, so Blüm in einer späteren Ausführung, „verteidigt das Privateigentum, aber in sozialer Bindung. Die christliche Soziallehre verbindet also individuelle mit sozialen Rechten und Pflichten.“ Während seiner Laufbahn als Minister betrieb er u. a. die Einführung der Pflegeversicherung. Am meisten in Verbindung mit Blüm wird der mittlerweile als geflügeltes Wort bekannte und häufig abgewandelte Spruch „Die Rente ist sicher“ in Erinnerung bleiben. Es handelte sich hierbei um eine Werbekampagne der Bundesregierung aus dem Jahre 1986, bei der Blüm mit Pinsel und Kleber vor Wahlplakaten auf einer Litfaßsäule posiert. Der eigentliche Werbespruch jedoch lautete: „Denn eins ist sicher: Die Rente“.
Im Sommer 1987 reiste Blüm nach Chile, um die Colonia Dignidad zu besuchen und Vorwürfe erheblicher Menschenrechtsverletzungen zu verifizieren, wurde jedoch nicht eingelassen. Er setzte sich in Chile für verfolgte Regimegegner ein und kritisierte deutlich, auch bei einem persönlichen Treffen mit General Pinochet, ihn und seine Militärdiktatur. Er erhielt dennoch (oder deshalb) von Pinochet das Angebot, 16 Todeskandidaten durch Asylgewährung in Deutschland zu retten. Das Engagement Blüms für die Menschenrechte in Chile hat die Regierungskoalition an den Rand der Spaltung gebracht.
Kabinettszugehörigkeiten:
Senat Weizsäcker
Kabinett Kohl III
Kabinett Kohl I
Kabinett Kohl IV
Kabinett Kohl II
Kabinett Kohl V
Norbert Blüm nach der politischen Karriere:
Nach 1998 fand Blüm seine Ansichten in der CDU nur noch in geringem Maß vertreten; schon zuvor wurde er teils als „Herz-Jesu-Marxist“ belächelt. Unter anderem kritisierte er Pläne zur Einführung einer Kopfpauschale und vertrat die Ansicht, dass die CDU einen Kurswechsel vollziehe, bei dem das Soziale fehle. Auf dem Leipziger Parteitag der CDU von 2003 wurde er wegen seiner Kritik am Kurs von einigen Parteimitgliedern ausgepfiffen und die veränderte Linie in der Gesundheitspolitik zur Kopfpauschale mit deutlicher Mehrheit bestätigt. Unterstützung erhielt er später hingegen unter anderem aus den Reihen der Christlich-Demokratischen Arbeitnehmerschaft. Das früher gute Verhältnis zu Helmut Kohl ging zu Bruch, als sich Blüm in der CDU-Spendenaffäre von Kohl distanzierte, was Kohl ihm nicht verzieh. Er kritisierte die Agenda 2010: „Hartz ist Pfusch“, und sah den sozialen Frieden in Gefahr.
Blüm lebte in Bonn und war seit 1964 verheiratet mit Marita Blüm, die er während des Studiums kennenlernte.Das Ehepaar hat drei Kinder: Christian (* 1965), Mitglied der Kölschrock-Band Brings, und zwei Töchter. Im März 2020 berichtete Blüm in einem Gastbeitrag in Die Zeit, dass er im Jahr zuvor nach einer Sepsis ins Koma gefallen war und seither von der Schulter abwärts gelähmt war. Blüm starb im Alter von 84 Jahren am 23. April 2020 in Bonn.
Als sein Lebensmotto sagte Norbert Blüm stets:
„Tue recht und scheue niemand“.
Quelle:
https://de.wikipedia.org/wiki/Norbert_Bl%C3%BCm
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